Der Juni ist bislang so wie wir: er übertreibt es mit dem Schütten wieder maßlos… Doch auch ein Regenwetter hat irgendwann ein Ende und an diesem Freitag kam wieder das durch, was in alten Büchern gemeinhin als „Sommer“ bezeichnet wird: ohne Winterjacke raus in den Biergarten! Zwei Tage nach dem gemütlichen Zamdorfer gaben wir uns das Kontrast-Programm und kehrten in den ältesten Biergarten Münchens ein: dem Augustiner Keller.
Um 20 Uhr mit Kommilitonen verabredet, tigerten wir kurz zuvor noch in das nahe gelegene Einkaufszentrum, um uns für den Besuch noch mit einer vernünftigen Brotzeit einzudecken. Dort angekommen mussten wir – oh Wunder – feststellen: die Radieschen-Regale im Bio-Markt, bei REWE und im Aldi waren allesamt leergefegt. Hier merkt man halt bereits den 5000 Leute fassenden Biergarten als Nachbarn. Käse, Würste und Co. gabs aber natürlich noch in rauen Mengen und lassen sich ebenfalls hervorragend für das Abendmahl verwenden.
GROSS UND MASS(E)N
Mindestens so viele Menschen, wie in den Augustiner Keller Biergarten passen, waren an diesem Freitag Abend auch vor Ort. Münchner in Tracht, Touristen, Studenten – alle waren sie hier zusammen gekommen. Leider ging dadurch auch ein gutes Stück weit die bayerische Gemütlichkeit eines klassischen Biergarten verloren: die Garnituren sind hier viel zu eng aneinander gereiht, damit noch ein paar Gäste mehr hineinpassen. Gäbe es Biertische in einem 40 cm Format, der Augustiner Keller würde sie vermutlich ordern…
Trotzdem bleibt festzuhalten: der riesige Biergarten mit seinen über 100 Kastanienbäumen und eigenem Maibaum bleibt eine Augenweide und muss man zumindest einmal gesehen und erlebt haben.
Ein echter Biergarten zu vorgerückter Stunde
Doch auch wenn so mancher von uns unfreiwillig Bekanntschaft mit den Hintern der Tischnachbarn hinter einem schloss, zu vorgerückter Stunde besserte sich die Situation und die Gespräche gingen wieder um die wirklich wichtigen Dinge Leben: noch zu fahrende Motorrad-Touren, Klausuren, der nächste Stammtisch, der in einem Biergarten stattfinden soll und vieles mehr.
Ein Vorteil gegenüber anderen Münchner Biergärten sind wohl die Öffnungszeiten: als wir uns langsam aber sicher wieder Richtung Ausgang bewegten, war der Freitag offiziell schon wieder rum. Kein Rausschmiss um 23 Uhr, sondern bayerische Gemütlichkeit (oder mehr Umsatz in der Nacht, wer weiß das schon). Eine laue Sommernacht, eine Bierbank und acht Leute dazu: faszinierend, wie schnell da auf einmal die Zeit vergehen kann.
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